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Leben und Arbeiten in Fichthorst
 
 
 
Leben und Arbeiten in Fichthorst
 
 
Der größte Teil der erwerbsfähigen, männlichen Bevölkerung setzte sich aus Handwerkern, Facharbeitern und sonstigen Arbeitern zusammen. Viele von ihnen waren in den großen Betrieben in Elbing, bei Schichau, Komnik oder Büssing und auch in kleineren Handwerksbetrieben beschäftigt. Ein kleinerer Teil war in Fichthorst und in den umliegenden Gemeinden im Straßenbau und in den eigenen Gewerbebetrieben tätig. Einige wenige, im Winter arbeitslose Bauhandwerker, arbeiteten dann nach der Zuckerrübenernte in der Zuckerfabrik in dem etwa 10 km entfernten Altfelde.
 
Viele Fichthorster Bürger verschafften sich einen kleinen Nebenerwerb durch Kleintierhaltung, die hauptsächlich von den Frauen durchgeführt wurde. Das hierfür benötigte Land konnte, wenn das Gartenland nicht ausreichte, in den Nachbargemeinden Moosbruch und Aschbuden dazugepachtet werden. Es waren dann meist ½ Morgen große Parzellen, die übrigens sehr ertragreich waren.
 
Die Fichthorster, die in der Stadt beschäftigt waren oder dort auch Einkäufe tätigen wollten, erreichten ihr Ziel größtenteils mit Fahrrädern, später dann auch mit Kleinkrafträdern und auch mit dem Postbus, der mehrmals am Tag auf der Strecke verkehrte. Es bestand auch die Möglichkeit mit der Eisenbahn zu fahren, nur rentierte es sich nicht für die Fichthorster Bürger, denn der nächste Bahnhof war Grunau, immerhin in 4 km Entfernung gelegen. Die Bahn wurde daher auch nur von Reisenden mit Fernzielen genutzt.
 
Fichthorst hatte in den dreißiger Jahren ein ausgewogenes kulturelles Leben zu bieten. Neben den Volksschulen gab es ab 1941 auch eine Hauptschule, vergleichbar mit der heutigen Realschule. Verdiente Lehrer der damaligen Zeit waren u.a. die Herren Busch, Birth, Brach und Fräulein Stern.
 
Im Vereinsbereich ragte der Turn- und Sportverein mit einer Riege hervor, die viele Wettkämpfe erfolgreich bestritt. Spitzenturner waren damals Paul Neubauer, Otto Scheumann und Bruno Stabbert.
 
Text von W. Klemusch