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Januar 1945
Januar 1945
 
Die ersten sowjetischen Truppen erreichten Fichthorst am 26. Januar 1945 aus südwestlicher Richtung. Die eigentliche Besetzung erfolgte in den zwei darauffolgenden Tagen. Einen Räumungsbefehl oder Fluchtplan soll es nicht gegeben haben, sodass die Fichthorster Bürger und mit ihnen viele hilflose Menschen viel zu spät und planlos die Flucht ergrifffen. Die meisten von ihnen versuchten bei Hoppenau über eine von den Pionieren errichtete Notbrücke über die Nogat zu entkommen in der Hoffnung, auf der anderen Fluss-Seite erst einmal in Sicherheit zu sein. Auch versuchten viele Menschen aus dem Stadt- und Landkreis Elbing über die Brücke bei Einlage, die einzige Brücke über die Nogat zwischen Marienburg und Nogatmündung, zu flüchten.
 
Etwa 400 bis 450 Fichthorster Einwohner sollen zurückgeblieben sein. Unter ihnen waren Alte, Kranke, Gebrechliche, alles Menschen die zurückbleiben mussten, weil ihnen nicht geholfen wurde oder nicht geholfen werden konnte. Es waren wohl auch einige darunter, die gutgläubig nichts Schlimmes befürchteten und ihre Heimat nicht verlassen wollten. Das Dorf wurde beschossen, es wurde seitens der Bevölkerung kein Widerstand geleistet. Hierbei gingen etwa 15-20 Häuser in Flammen auf. Unter anderem auch die Neukircher Schule neben der Kirche und auch das benachbarte Gasthaus Wendt.
In den darauffolgenden Jahren wurden die restlichen Fichthorster bis auf wenige Ausnahmen ausgewiesen.

Text W. Klemusch